Im Diözesanarchiv werden zahlreiche Quellen zum Bistum Würzburg von seinen Anfängen, hauptsächlich jedoch seit dem 15. Jahrhundert, bis heute verwahrt. Hintergrund für die Entstehung dieser Unterlagen sind die administrativen, territorialen und personellen Zuständigkeiten des Bistums, die sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder verändert haben.
Große Umbrüche zog die Säkularisation des Hochstifts in den Jahren 1802/03 nach sich, mit der sich das Gebiet, die Strukturen und die Zuständigkeiten des Bistums grundlegend veränderten. So liegen Teile des bis 1821 existierenden alten Bistums Würzburg heute in den Diözesangebieten von Bamberg, Freiburg, Fulda und Rottenburg-Stuttgart, während 1821 das ehemals mainzische Gebiet am Untermain um Aschaffenburg, im Spessart und Odenwald sowie das ehemals fuldische Gebiet um Hammelburg und Brückenau dem neuen Bistum zugegliedert wurden. Weiter ist zu berücksichtigen, dass infolge der Säkularisation eine umfangreiche Überlieferung auch in geistlichen Angelegenheiten an den Staat fiel, die heute überwiegend im Staatsarchiv Würzburg aufbewahrt wird.
Zudem verlor das „Bischöfliche Ordinariatsarchiv" als Vorläufer des heutigen Diözesanarchivs am 16. März 1945, beim Bombenangriff auf Würzburg im Zweiten Weltkrieg, einen Großteil seiner Bestände. Dabei wurde auch die bestehende Registratur des Bischöflichen Ordinariats vernichtet, so dass für die Zeit ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1945 nur einzelne Leitbestände überliefert sind. Eine Art Ersatzüberlieferung konnte durch den Erwerb zahlreicher Priesternachlässe und umfangreicher Sammlungen zum 20. Jahrhundert geschaffen werden.
Grundsätzlich ist das Diözesanarchiv zuständig für die Überlieferung der Bischöfe, des Domkapitels, des Bischöflichen Ordinariats und des Offizialats. Darüber hinaus trägt das Diözesanarchiv auch die fachliche Verantwortung für die schriftliche Überlieferung zahlreicher kirchlicher Einrichtungen und Verbände sowie der Seelsorgeeinheiten vor Ort (Dekanate, Pfarreien, Kuratien). Einen ersten Überblick über die Bestände erhalten Sie über unsere Übersicht. Bei Interesse an der Familienforschung erfahren Sie hier mehr.