In der Sammlung Alte Drucke finden sich zahlreiche Gebet- und Andachtsbücher, die ein besonders kleines Format aufweisen – geradezu ideal, um in den Hosen- oder Jackentaschen ihrer Besitzer verstaut zu werden. Der Besitzer eines dieser Büchlein war vermutlich Jesuit oder Jesuitenschüler – es enthält nämlich die Biographien mehrerer Jesuitenheiliger sowie Gebete zu deren Anrufung. Insgesamt sind in dem 10 x 6,5 cm messenden Büchlein sieben Monographien aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts zusammengebunden. Das erste Werk ist dem Gründer des Ordens, Ignatius von Loyola (1491–1556), gewidmet, das zweite befasst sich mit dem hl. Franz Xaver (1506–1552), einem Freund von Ignatius und Mitbegründer des Jesuitenordens. Seine Missionsreisen führten ihn unter anderem nach Indien, Japan und China.
Ein Kupferstich im letzten angebundenen Werk zeigt die drei japanischen Jesuiten und Missionare Paul Miki, Jakob Kisai und Johannes de Goto, als sie am 5. Februar 1597 zusammen mit über 20 weiteren Christen in Nagasaki gekreuzigt werden (daher auch auch „Märtyrer von Nagasaki“ genannt). Während zwei Männer bereits am Kreuz hängen und ein Putto von oben die Lorbeerkränze bringt, die die Märtyrerkränze symbolisieren, liegt der dritte noch auf dem Boden und wird gerade am Kreuz befestigt.